Wabi Sabi – vom Leben in unserem Gesicht
Mai 24, 2021Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum so viele Menschen Flohmärkte, Antikmärkte oder ä. besuchen? Worin liegt der Reiz an gebrauchten Dingen, schönen alten Dingen, Dingen mit Patina?
Ich denke, sie erzählen durch ihre Gebrauchsspuren eine Geschichte. Dennoch sehen sie nicht verbraucht aus. Sie sind mit Achtsamkeit behandelt worden, gepflegt worden und darum sind sie auch heute noch schön. Sie erinnern uns vielleicht an etwas aus Kindertagen, das Geschirr der Großmutter, ein alter Bauernhof, an schöne Erlebnisse. Sie atmen den Geist der Vergangenheit und bringen ihn ins Hier und Jetzt.
Das können wir auch auf uns übertragen, auf unsere Haut oder besser auf unser Gesicht. Was wäre die alte Schale ohne Krakeleen (kleine Risse in der Oberfläche), die im Laufe der Zeit entstanden sind und den Reiz ausmachen?
Unsere Gesichter erzählen eine Geschichte und die, so finde ich, darf man auch sehen. Kleine Fältchen und Narben sind Sonnenstrahlen in unseren Gesichtern. Sie haben eine Geschichte zu erzählen und jede Geschichte ist einzigartig.
Die aus Japan kommende Kultur des Wabi Sabi bezieht sich auf die Wahrnehmung von Schönheit. Dass Dinge durch einen achtsamen Gebrauch auf schöne Art altern. Wabi Sabi ist das Zelebrieren des Unperfekten. Durch die Spuren der Vergänglichkeit wird erst etwas so richtig schön. Wabi Sabi ist Natur bzw. die Natürlichkeit. Der Gedanke an Perfektion existiert allein nur als Gedanke. Perfektion ist nicht wirklich existent, denn sie ist dem Subjektiven unterworfen. Dagegen gibt es die Imperfektion im Sinne von Ungleichmäßigkeit real überall. Schauen wir uns doch einfach die Natur an.
Schauen wir uns an – wir sind Natur!
Also verbleibe ich:
Ein Hoch auf das Alter, ein Hoch auf das Leben!
Achtet, pflegt und feiert euren persönlichen Wabi Sabi-Look ……und lacht!
Willst du mehr erfahren, dann schau doch mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wabi-Sabi
https://gedankenwelt.de/wabi-sabi-die-schoenheit-der-unvollkommenheit/